Der blinde Juli

Warum der blinde Juli? Das Projekt an dem ich nun seit 2004 arbeite wurde in eine Firma nach Dortmund ausgelagert,so musste ich ab sofort jeden Tag für die Arbeit nach Dortmund fahren und bekam leider dementsprechend wenig meine Tochter zu Gesicht.

Elin hatte im Urlaub selbstständiges Laufen gelernt und wird nun von Tag zu Tag besser darin. Auch das Essen mit der Gabel und die Artikulation verbesserte sich mit jedem Tag. An den Wochenenden, wenn ich endlich mal wieder den ganzen Tag Zeit hatte mich mit Elin zu beschäftigen, war jedes mal erstaunt wie viel sich im Laufe der Woche geändert hat.

Elin hat sich auch endlich mal wieder mit Caro getroffen. Dani war mit Caro zum Kaffee zu Besuch und Caro hat ein bisschen Mirjam belagert. Da Elin zur Zeit sehr Mama-anhänglich ist, musste sie auch noch mit dazu kommen und so wurden beide Kinder durchgekitzelt und bespaßt.

Ich freue mich richtig auf die Zeit nach dem Projekt ,wenn ich endlich wieder mehr Zeit mit Elin & Mirjam verbringen kann und Elins Entwicklung nicht nur im Wochenrhytmus verfolgen kann.

Skärgård, Raggmunk und die Heimreise

Die Handwerker legen bei der Renovierung ein irres Tempo vor und produzieren beim Entfernen der Planken vom Haupthaus ordentlich Lärm, so beschlossen wir am Dienstag hinaus in die Schären vor Västervik zu flüchten.
Benny & Luisa fuhren mit der Smålspåret, der Schmalspurbahn, voraus und wir trafen uns dann im Hafen von Västervik von wo aus wir dann nach Händelöp, einen Fischerhafen in den Schären, fuhren.

Dort angekommen stellten wir fest, dass wir nicht die einzigen waren, die bei dem schönen Wetter auf diese glorreiche Idee kamen und mussten lange nach einem schönen Platz auf den Felsen suchen. Elin war unheimlich müde, hatte aber doch viel Spaß daran auf den Felsen herumzuklettern und sich den Wind um die Ohren wehen zu lassen. Nach einer Stunde hatten wir alle genug Sonne und Luft getankt und machten uns wieder auf die Heimfahrt nach Hultsfred.

Morfar & Mormor (Oma & Opa) haben Morbror Ben ein paar Kronen mitgegeben, damit wir diese in ein üppiges Geburtstagsessen für Elin inverstieren können. Diese Aufgabe nahmen wir gerne wahr und so machten wir uns auf die Suche nach einem schönen Restaurant wo wir heimische Kost testen können. Fündig wurden wir in Låxbo wo wir ein schönes Restaurant mit Landküche fanden.

Das Restaurant bestand aus einer zwischen Bauerhöfen gelegenen Hütte mit einem einzigen kleinen Speiseraum und fünf Tischen auf einer Wiese – sehr idyllisch und sehr schön. Die Inhaberin sprach sogar deutsch und empfahl uns eine småländische Spezialität – Raggmunk. Raggmunk ist eine Mischung aus Pfanne- und Reibekuchen, der zusammen mit Fläsk (Speck) und Preiselbeeren serviert wird und seeeehr lecker schmeckt.

Vor dem Hauptgang aßen wir ein bisschen hausgebackenes Brot und Salat. Mirjam, Benny & Luisa bestellten sich für den Hauptgang Raggmunk und für mich gab es Porterstek (ein Rinderbraten) mit Kartoffeln und natürlich Preiselbeeren. Als Nachtisch probierten Mirjam und ich den schwedischen Käsekuchen (Ostkaka) und Benny & Luisa Schokoladenkuchen.

Elin konnte von allen Mahlzeiten immer ein bisschen naschen und vergnügte sich die restliche Zeit auf der riesigen Wiese – so blieb es auch für uns sehr entspannend. Alles in allem war das Restaurant ein echter Geheimtip und wir werden es 100%ig beim nächsten Urlaub wieder ansteuern.

Am Freitag machten sich zuerst Benny & Luisa auf die Heimreise – sie planten noch einen Zwischenstop in Hamburg – und um Mitternacht machten wir uns dann auch im vollgepackten Auto auf die lange Heimfahrt.

Es war ein sooo schöner und entspannender Urlaub, dass wir eigentlich gar nicht weg wollten. Elin ist in der Zeit toll aufgeblüht, hat sich so gut entwickelt und wir würden ihr gerne noch mehr Zeit in der vielen Natur gönnen, aber vielleicht kommen wir ja noch dieses Jahr wieder ins Småland.