Fazit nach der ersten Woche

Die erste Woche die wir zusammen mit Johan verbringen durften ist jetzt vorbei und somit an der Zeit ein erstes Fazit über unsere erweiterte Familie zu ziehen.

Bis auf ein paar Ausnahmen verlaufen die Tage und auch die Nächte relativ ruhig – Johan hat sich auf einen Stillrhythmus von 3-4 Stunden eingestellt und dadurch können wir relativ ungestörte Nächte verbringen. Es kommt auch schon mal vor, dass Mirjam nachts sogar 6 Stunden durchschlafen kann.

Der Alltag richtet sich also eher nach unseren und Elins Terminen und Johan macht die Autofahrten und die Fahrten im Kinderwagen meistens schlafend mit.

Am Dienstag waren wir nach Elins Termin bei der Logopädin noch einen Abstecher in den Nordpark und verbrachten dort einige Zeit im Café – hier konnte Elin schön auf dem Spielplatz spielen, Mirjam konnte in Ruhe Johan Stillen (das war die Premiere fürs Ausserhausstillen) und wir Drei aßen auch ein leckeres großes Eis.

Donnerstag stand die U2 für Johan auf dem Programm. Der Kinderarzt (Dr. Deutscher, bei dem wir anfangs auch mit Elin waren) war mit Johans Verfassung und Fortschritten sehr zufrieden. Er sagte es sei erstaunlich, dass er mit gerade einmal einer Woche schon so lange seinen Kopf in der Bauchlage liegend anheben kann – das ist unserer Junge 😉
Die Messungen ergaben folgendes:

  • Größe 53cm (+3cm)
  • Gewicht 3,81 kg (+130g)
  • Kopfumfang 35cm (-1cm)

Die Abweichungen im Kopfumfang und in der Größe sind allerdings eher durch Messfehler in der Uniklinik als durch Wachstum verursacht.

Das Fazit? Unser Junge ist jetzt richtig bei uns angekommen und wir scheinen uns im Alltag vernünftig aufeinander eingestellt zu haben. Elin liebt ihren kleinen Bruder über alles (sie sagt es auch immer wieder) und hilft im Alltag auch bei vielen Dingen. Es ist natürlich anstrengend sich umzustellen und jetzt zwei Kinder zu koordinieren, aber es macht uns auch riesig Spaß.

 

Besuch in der Vårdcentral

Am Montagmorgen unternahmen wir den ersten richtigen Ausflug. Das Wetter war die letzten Tage grundsätzlich schön aber Nachmittags kam immer wieder mal ein kleiner Regenschauer vom Himmel. Daher beschlossen wir für Elin Regenklamotten zu kaufen, damit sie auch dann noch draußen spielen kann wenn der Rasen feucht ist.

In Västervik war richtiges Küstenwetter und der Wind peitschte uns beim Gang durch den Hafen ordentlich Gischt um die Ohren.

Elin machte uns allerdings ein wenig Sorgen, denn sie war sehr warm und schaute etwas trübe aus der Wäsche. Zuhause angekommen stellte sich auch heraus, dass sie ordentlich Fieber hatte (39,6°C) und so ging Elin heute mit einem Zäpfchen ins Bett und wir stellten auf das Krankenprogramm um (nachts aufstehen und Temperatur messen).
Am nächsten Morgen ging es Elin zwar nicht sehr viel besser, aber sie aß ordentlich, war grundsätzlich gut drauf, schlief aber sehr viel.

Nachdem sich die Gesamtlage bis Mittwoch nicht gebessert hat, d.h. selbst mit Zäpfchen keine grundlegende Fiebesenkung erreicht wurde und ihr Ess- und Trinkverhalten abnahm, fuhren wir in die Vårdcentral nach Vimmerby um Elin von einem Arzt begutachten zu lassen. Dort konnte erwartungsgemäß keiner Deutsch, aber wir konnten uns mit meinem paar Brocken Schwedisch bis zum Arzt durchkämpfen und uns mit diesem sogar erstaunlich gut austauschen.
Der Arzt mit dem typisch schwedischen Namen Stanislaw 🙂 diagostizierte eine bakterielle Infektion des Rachens und verschrieb Elin Penicilin. Das Penicilin wirkte auch so wie es sollte und Elin ging es dann pünktlich zu den Midsommarfeierlichkeiten schon wieder so gut, dass sie auch wieder die Sonne im Garten genießen konnte.
Zu Midsommar habe ich Mirjam wie es sich gehört einen Blumenstrauß mit den von ihr so geliebten Lupinen gepflückt, wir haben ausgedehnte Sommerspaziergänge unternommen und die langen Nächte bewundert.

Das war die erste Woche in Schweden. Trotz der Strapazen durch Elins Krankheit spüren wir langsam richtige Erholung und genießen die viele Natur und die unglaubliche Stille und Ruhe in Gerhards Hütte. Die Krankheit hatte auch ihre gute Seiten, denn so viel Schwedisch wie in diesen paar Tagen habe ich hier noch nie gesprochen.

U5

Mirjam und ich machten uns heute morgen mit Elin auf den Weg durch den morgendlichen Berufsverkehr um bei Dr. Deutscher die U5 an Elin durchführen zu lassen. Hier die harten Fakten:

  • Kopfumfang: 43cm
  • Körperlänge: 68,9cm (die Arzthelferin hatte nicht richtig abgelesen und schrieb 64,4cm auf)
  • Gewicht: 8020g
  • Gesamteindruck: Kind altersgemäß entwickelt

Etwas erschrocken waren wir über das Gewicht, welches sich zwar innerhalb der Varianz, aber dennoch ordentlich entwickelt hat – naja, so ist sie wenigstens für evtl. auftretende Erkältungen u.ä. gewappnet *g*.
Insgesamt war der Doktor mit Elins Fortschritten sehr zufrieden und bestätigte uns auch, dass unsere geplante Herangehensweise an die „richtige“ Nahrung empfehlenswert ist.
Der nächste (geplante) Besuch beim Kinderarzt wird erst zu U6 ab dem 10 Lebensmonat stattfinden, bis dahin müssen wir die korrekte Entwicklung wohl eigenständig im Auge behalten. Normalerweise möchte der Doktor einige Kinder auch zwischen der U5 und U6 sehen, da er mit unserer Kleinen so zufrieden war, ist dies in unserem Fall aber nicht notwendig (Wir sind ja so stolz!).

Jens bekam heute die von uns gewünschten Digitalabzüge seiner Fotosession mit Elin und der Hasselblad und schickte diese gleich mal per Skype rüber.
Einen der Abzüge wollen wir euch nicht vorenthalten, da man an ihm sehr schön erkennen kann, wie sehr sich Elin bereits weiterentwickelt hat:

Ist schon unglaublich wie schnell die Zeit vergeht – das Foto ist am 23. August entstanden… Mirjam und ich haben gleich mal in einem alten Fotoalbum von mir nach Babyfotos geschaut und festgestellt, dass Elin doch eine gewisse Ähnlichkeit mit mir als Baby aufweist. Als Vergleich habe ich ein Babyfoto von mir eingescannt und als Vergleich nebendran gestellt – es ist natürlich etwas anders, aber im Zusammenhang mit meinen anderen Babyfotos war die Ähnlichkeit schon sehr auffällig (Komisch aber auch *g*).

Rör mej inte!

Am Anfang der Woche erhielten wir einen Brief von Carmela, in welchem sich ein kleines Stoffherz für den Kinderwagen befand. Auf dieses ist der Spruch „Rör mej inte!“ eingestickt – Mirjam übersetzte dies frei als „Fass mich nicht an!“ und lag damit nach einem kurzen Blick auf die Rückseite des „Lilla Hjärtat“ auch richtig. Dieses Herz ziert ab sofort unseren Kinderwagen und soll Elin vor grabschenden Fremden schützen… Danke Carmela!

Für Elin stand diese Woche die erste Impfung an. Nach langen hin und her  und der Konsultation verschiedener Informationsquellen entschieden wir uns für die heutzutage übliche 6-fach Impfung. Nach zwei Piecksen in die Oberschenkel war Elin kurz am Schreien, ließ sich von uns aber auch schnell wieder beruhigen.

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Die Impfung hatte leider den Nebeneffekt, dass Elin Fieber bekam und wir dementsprechend am Abend nach der Impfung eine etwas unruhigere Nacht hatten – weniger weil unser Sproß quängelig war, sondern weil wir sie etwas genauer im Auge behalten wollten.
Am nächsten Tag hatte sich das Ganze zum Glück schnell beruhigt – Elin hatte zwar noch leicht erhöhte Temperatur, das war aber ok und wir konnten zum Alltag übergehen.

Es gibt auch wieder neue Fotos, die bei einem Spaziergang an einem der schönen Herbsttage entstanden sind. Da Mirjam und ich einen Einkauf bei Baby-Kochs Umtauschen wollten und so herrliches Wetter war, machten wir uns auf den Weg von der Theodor-Heuss-Brücke zu dem in der Düsseldorfer Innenstadt gelegenen Laden. Dieser Weg führte uns am Rheinufer entlang und bot zahlreiche Momente für Fotos:

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Auf dem rechten Bild ist übrigens das „Lilla Hjärtat“ von Carmela zu sehen. Im Rheinpark konnten wir uns nicht zusammenreißen und müssten unbedingt ein bisschen mit den vielen bunten (leider auch braunen) Blättern spielen:

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Elin bekam von den Späßen die wir mit ihr dabei machten leider nicht viel mit, da sie soooo müde war, dass sie die ganzen 3 Stunden Spaziergang und Einkauf durchschlief.
Zurück beim Auto angekommen nutzte ich die Gelegenheit unsere Süße beim Aufwachen zu beoachten und zu fotografieren und dabei entstanden einige witzige Bilder:

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Elin hat schon eine tolle Mimik – die vier Bilder sind nur eine Auswahl von 13 Bildern auf denen Elin jedesmal einen anderen Gesichtsausdruck zeigt.